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Karate: Endlich Japan

Ein Reisebericht von Monika Kramp

Nach einer Vorbereitungszeit von 6 Monaten mit intensiver Internetrecherche zu Unterkünften und kulturellen Highlights, trat ich im September 2006 meine dreiwöchige Reise in das Land der aufgehenden Sonne an.

Meine selbst organisierte Rundreise führte mich von Tokyo zum heiligen Berg, dem Fuji San, nach Kyoto, Osaka, Okinawa, Kawasaki, Yokohama, und schließlich wieder zurück nach Tokyo. Neben dem kulturellen Aspekt sollte natürlich der sportliche Aspekt keinesfalls zu kurz kommen, und so hatte ich die Gelegenheit in Tokyo bei Sensei Taniguchi gemeinsam mit etwa 50 Karatekas zu trainieren.

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Nachdem mich Sensei Taniguchi gegen Mittag aus meinem Ryokan (traditionelles japanisches Gästehaus) gemeinsam mit seiner Tochter Eiko abgeholt hatte, bekam ich zuerst eine persönliche Stadtrundführung. Nachdem wir gemeinsam zu Mittag gegessen hatten, holten wir erst Eikos Tochter Mana aus dem Kindergarten ab. Mana ist drei Jahre alt und zeigte mir voller Stolz ihren Kindergarten. Anschließend fuhren wir in die nur wenig entfernt liegende Schule, aus der wir den acht Jahre alten Ryu-Hei, Eikos Sohn abholten. Auch hier konnte ich einen langen Blick in eine japanische Schule werfen. Nachdem ich einen Besucherpass ausgehändigt bekommen hatte, durfte ich beim Schulsport zuschauen.

Wir fuhren gemeinsam zum Haus von Sensei Taniguchi und Eiko, dort lernte ich die anderen Familienmitglieder kennen und durfte nach einer Privatvorführung der Enkelkinder Sensei Taniguchis ein langes Gespräch im Privatdojo mit dem Sensei führen.

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Nach so einem imposanten Einstieg in das japanische Leben konnte meine weitere Reise nur ein Erfolg werden. Als ich nach dem unglaublichen Blick auf dem Monte Fuji mit dem japanischen Schnellzug (Shinkansen) in ca. dreistündiger Fahrt in das 500 km entfernte Kyoto düste, ahnte ich noch nicht, mit welch einer kulturellen und architektonischen Vielfalt ich in Berührung kommen würde. Leider ist es nicht möglich alles aufzuzählen aber besonders erwähnen möchte ich folgende Stätten:

  1. Als Touristenattraktion an sich sei an dieser Stelle das traditionelle Kyoto Holzhaus erwähnt, das ich als mein zu Hause bezeichnen durfte. Wie alle meine Unterkünfte war auch dieses Haus mit Tatami und Futon ausgestattet.

  2. Für einen Tagesausflug besuchte ich den "Fushimi - Inari - Schrein" auf einem heiligen Berg außerhalb Kyotos. Das Ausmaß der gesamten Spiritualität wird einem erst dann bewusst, wenn man einige Stunden durch die leuchtenden roten "Tori" (Tore), die über den gesamten Berg zum Teil so dicht beieinander stehen wie in einem roten Tunnel, gewandert ist. Dieser Schrein ist der Hauptschrein von ca. 40000 Schreinen in ganz Japan.

  3. Wer den "Ginkakuji Tempel" (silberner Pavilion) von 1482 nicht besucht hat, war nicht in Kyoto. Auch wegen der herausragenden Gartenarchitektur gehörte dieser Tempel zu meinen persönlichen Highlights.

Natürlich sollte der Spaß nicht zu kurz kommen, und so besuchte ich an einem Tag auch die Japan Makaken, eine wilde Affenpopulation auf dem Berg "Arashijama" am Rande Kyotos.

Da ich jeden Tag zwischen 12 und 16 km Fußmarsch zurücklegte, dürfte es nicht verwundern, dass ich abends mit Plattfüßen aufs Futon fiel.

In Osaka besuchte mich Sensei Sawabe in meinem Hotel, und bei Tee und Gebäck hatte ich die Ehre, mich über die Geschichte über das traditionelle Karate unterrichten zu lassen. Leider war die Zeit wie immer zu kurz und nach dem Austausch der traditionellen Gastgeschenke überreichte mir der Sensei ein japanisches Buch über traditionelle Karate Kata. Wie ich erfuhr, gibt es dieses Buch nirgends käuflich zu erwerben.

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Am nächsten Tag flog ich nach Okinawa, um Urlaub zu machen. Einige Tage ließ ich es mir so richtig gut gehen, schnorchelte, lag faul in der Sonne, unternahm einen Ausflug auf eine einsame Insel und besuchte Okinawas heiligsten Ort "Sefa Utaki". Ich lebte in einem "Minshuku" (Familienunterkunft) und meine Gastmutter verwöhnte mich mit regionalen Spezialitäten. Herrlich!!!

Die letzten Tage in Japan verbrachte ich in Yokohama und Kawasaki. Ich besuchte China Town, die Hafengegend, und hatte ja noch meine letzte Verabredung mit Sensei Kitamura in seinem Dojo. Nach dem regulären Training von ca. drei Stunden bekam ich noch eine privat Unterweisung in Kumite (Partnerübung) und Kobudo (japanische Waffenkunde). Anschließend feierten wir gemeinsam mit seinen Schülern in einer Bar. Es wurde erst lustig und dann spät. Seinsei Kitamura bot mir an, mich am nächsten Morgen zu einem Ausflug nach Kamakura abzuholen, und so verbrachte ich einen sehr schönen Tag. Nach einem gemeinsamen Abendessen mit seiner Familie wurde ich am nächsten Morgen von Sensei Kitamura und Ehefrau zum Flughafen gebracht.

Leider ist es nicht möglich alle Eindrücke und Erlebnisse aufzuschreiben. Tatsache ist, dass dieser Urlaub wohl einer der Schönsten in meinem Leben ist.

Besonderer Dank geht an Eddy Engel und Dr. Roman Westfehling für ihre guten Wünsche bezüglich der Reise. Vielen Dank möchte ich auch dem LJC und der Karate Gruppe aussprechen.

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