Ju-Jutsu: Fighting-Lehrgang mit Seher und Jörg
Es ist schon eine Weile her, dass neben den Kadermaßnahmen noch zusätzliche, für alle offene Fightinglehrgänge in Schleswig-Holstein stattfanden. Ein Manko, wie viele empfanden. Deshalb kam das Angebot unserer zweifachen Europameisterin Seher Dumanli, einen solchen Lehrgang zu konzipieren und durchzuführen, genau richtig. Und der Erfolg gibt ihr Recht, denn trotz extrem kurzer Ausschreibungszeit von knapp zwei Wochen fanden sich am 16.9.07 immerhin 17 wettkampfinteressierte Sportler aus Ju und Jiu im Dojo des Lübecker Judo Club ein.
Seher Dumanli und Jörg Preuße
Dort wurden sie nicht nur von Seher und dem zweiten für die Maßnahme angesetzten Wettkampfspezialtrainer, Jörg Preuße, in Empfang genommen. Auch Sportreferent Alfred Brenneiser, Kampfrichterreferent Karsten Kuthleick und Fighting-Landestrainer Ibrahim Koc nutzten die Gelegenheit, um eine zusätzliche Kadersichtung durchzuführen. Das bot sich an, um den talentiertesten der motivierten Teilnehmer dieses Lehrganges die Chance zu eröffnen, das durch verschiedene Ausfälle leider sehr dezimierte Landeskader aufzufüllen.
Der Teilnehmerkreis reichte von knapp über 10 bis gut über 40 Jahre, mit entsprechend weit gestreuter Wettkampferfahrung. Das machte es Seher nicht leicht, einen Lehrgang, der wegen der Kürze der Zeit bis zur German Open für die dortigen Starter eigentlich eher Schwerpunkte in der Taktik haben sollte, für alle passend zu gestalten. Die Lösung bestand jedoch ganz einfach in dem Zweigestirn aus Seher und Jörg, die sich die Betreuung der Teilnehmer entsprechend aufteilten und so jeden angemessen forderten und förderten.
Haltetechnik
Seher gut gelaunt
Systematisch gingen Seher und Jörg die Parts eins bis drei mit den Teilnehmern durch. Obwohl sie hauptsächlich taktische Aufgaben stellten, kam auch die Technikschulung nicht zu kurz. Die Ausführungen zum richtigen Aufziehen beim Wurf nach vorne waren anschaulich genug, um sogar bei den fachkundigen Zuschauern Aha-Erlebnisse auszulösen.
Wurfttraining auf dem Festland und an der Weichbodenmatte
Trotz der vier Stunden Dauer gelang es Seher und Jörg, die Meute ständig in Bewegung zu halten. Gute Leistungen der zum Ende hin doch schon deutlich geschafften Sportler wurden für einige mit der Berufung in das Landeskader belohnt - insgesamt neun Kämpfer schafften diesen Karriereschritt, darunter die LJC-Aktiven Muriel Heller (Sw+70kg), Tarita Lemsky (JuAw-60kg), Syrene Senobio-Karwinski (Sm-62kg), Simon Schmalfeld (Sm-77kg) und Christina Chalkias (JuBw+60kg).
Die neuen Kader-Mitglieder
Wer jedoch geglaubt hatte, mit der Kaderberufung sei der Lehrgang beendet, hatte sich getäuscht. Die erbarmungslose Seher hatte noch einen Konditionstest eingeplant: 10 schnelle Fauststöße, Robben, Strecksprünge, Robben und wieder Fauststöße, und davon drei Durchgänge. Dies wurde wie beabsichtigt für die meisten zum Willenstest. Nur Seher schien all das überhaupt nichts anhaben zu können, sie machte zum Anfeuern noch bei so manchem in den Seilen hängenden Teilnehmer mit, ohne sichtbar außer Puste zu kommen.
Willenstest
Dieser Lehrgang sollte nur der (Wieder-)Anfang sein, regelmäßig Wettkampflehrgänge in Schleswig-Holstein durchzuführen. Die Art und Weise, wie Seher und Jörg die Maßnahme durchführten, schien alle mitgerissen zu haben und lässt Anlass zur Hoffnung, dass in Zukunft auch mal (noch) Nicht-Kämpfer einen solchen Lehrgang besuchen werden.
Text: Jens Dykow
Bilder: Jens Dykow
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