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Ju-Jutsu: German Open 2007

Am 05. und 06.Oktober wurden in Hanau die alljährlichen 'German Open' ausgetragen. Zeitgleich fand die Junioren-Weltmeisterschaft statt. Handelt es sich bei den 'German Open' allein schon um das größte Ju-Jutsu-Turnier der Welt, so wurde diese kombinierte Veranstaltung zu einem Mega-Ereignis - mit über 1200 Aktiven aus Nationen von Norwegen bis Griechenland, von Kasachstan bis zu den Niederlanden, die an zwei Tagen auf 10 Matten geleitet von 100 Kampfrichtern um Titelehren streiten.

Für die 'German Open' waren zwei Vertretungen unseres Vereines angereist. Am Samstag, dem 'Profi-Tag', traten fünf LJC-Aktive in vier Gewichtsklassen an. In der Damen-Gewichtsklasse über 70kg liefen mit Muriel Heller und Europameisterin Seher Dumanli zwei alte Hasen auf. Für die übrigen LJC'er war es ihr erster Start beim Profi-Tag. Am Sonntag starteten drei weitere LJC-Kämpfer auf dem Newcomer-Tag.

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Day of Professionals

  • Herren bis 77kg
    Erstmals in der Gewichtsklasse bis 77kg antretend eröffnete Simon Schmalfeld gegen 10.00 Uhr den Reigen der Kämpfe mit Lübecker Beteiligung. Zunächst herrschte Verwirrung bei Betreuern und Aktiven am Mattenrand, da einige Kampfpaarungen anders als in den ausgegebenen und ausgehängten Wettkampflisten verzeichnet aufgerufen wurden. Rasch wurde klar, daß versehentlich unterschiedliche Listen verteilt worden waren. Dieser Fehler wurde dann schnell korrigiert.
    In seinem ersten Kampf unterlag Simon knapp gegen Michael Heubusch (Nordrhein-Westfalen) und mußte jetzt, um in die Trostrunde zu kommen, hoffen, daß dieser zum Pool-Sieg durchmarschieren würde. Allerdings verlor Heubusch seine nächste Begegnung, was das Aus für Simon bedeutete - theoretisch zumindest, denn das anfängliche Listen-Durcheinander war noch nicht zu Ende. Die Wettkampfleitung hatte nämlich beschlossen das Turnier nicht wie sonst im Brasilianischen KO-System (in die Trostrunde kommt nur, wer gegen den Pool-Sieger verliert) auszutragen, sondern im Doppel-KO-System (jeder Kämpfer erhält eine zweite Chance in der Trostrunde). Das wurde erst klar, als Simons Kampf aufgerufen wurde. Dieser stand zu diesem Zeitpunkt bereits unter der Dusche. Innerhalb von vier Minuten mußte er informiert werden, sich abtrocknen, wieder in seine Gi steigen und an der Matte erscheinen. Frisch gewaschen erschien er also im Laufschritt auf der Kampffläche und sah sich dem Franzosen Alexandre Bannermann gegenüber, der dem unvorbereiteten Simon nicht den Hauch einer Chance ließ und ihn innerhalb von Sekunden vorzeitig besiegte.

  • Damen über 70kg
    Danach mußten die Lübecker lange Zeit mit Nichtstun verbringen. Als nächste Starterinnen waren gegen 14.30 Uhr die Damen über 70kg vorgesehen. Und mit nur halbstündiger Verspätung begannen die Kämpfe dann auch. Muriel Heller eröffnete mit einem deutlichen Sieg über die Badenerin Lisa-Ann Stingaciu, um in der zweiten Begegnung auf die amtierende Weltmeisterin Taja Lüthje (Dänemark) zu treffen. Zwar verlor Muriel deutlich, konnte aber die taktischen Vorgaben gut umsetzen und die Weltmeisterin zumindest "gehörig nerven". Ähnlich verhielt es sich dann in der Trostrunde gegen die WM-Dritte Marzena Makula (Polen). Am Ende blieb es dann bei einem verdienten und undankbaren fünften Platz in einer sehr stark besetzten Gewichtsklasse.
    In der gleichen Gewichtsklasse konnte Seher Dumanli ihre ersten Begegnungen gegen Celine Pivot (Frankreich) und Bettina Sauer (Sachsen-Anhalt) klar und deutlich für sich entscheiden und sich für das Finale qualifizieren. Hier traf sie jetzt auf die Weltmeisterin Lüthje. Die letzte Begegnung der beiden bei der Europameisterschaft diesen Jahres in Turin hatte Seher klar und deutlich für sich entschieden. In dieser Begegnung stand es nach Ablauf der Kampfzeit 9:9 unentschieden, so daß der Kampf in eine zweite Runde ging, aus der die Dänin als Gewinnerin hervorging. In Anbetracht der Tatsache, daß Seher sich nach einigen Wochen Trainingspause gerade am Beginn ihrer Vorbereitung auf die WM 2008 befindet, ist das eine leicht zu verschmerzende Niederlage.

  • Herren bis 62kg
    Dem Jugendalter entwachsen mußte Syrene Senobi-Karwinski in seinem ersten Turnier bei den Senioren den ersten Kampf gleich gegen den späteren Ersten Andreas Herglotz (Niedersachsen) bestreiten. Er verlor die Begegnung knapp. Auch den Trostrundenkampf gegen den Schweden Patrik Fondin konnte er trotz einiger technischer Spitzenleistungen nicht für sich entscheiden.

  • Jugend A weiblich bis 60kg
    Als letzte Lübeckerin des Tages trat Tarita Lemsky an und hatte einen schlechten Start. Klar und deutlich unterlag sie mit 7 zu 21 Punkten ihrer Gegnerin Nathalie Bock aus Rastatt. Die Tatsache, daß Tarita in der Woche vor dem Turnier vier Kilogramm Gewicht gemacht hatte, schien sich zu rächen. Aber Tarita konnte die Niederlage wegstecken und die drei folgenden Begegnungen gegen Bartsch (Sachsen-Anhalt), Bluhm (Thüringen) und Maier (Bayern) für sich entscheiden, die beiden letzten Begegnungen sogar vorzeitig wegen 'Technischer Überlegenheit'. Der daraus resultierende 1. Platz war mehr als verdient.

Newcomer-Tag

  • Jugend C weiblich bis 50,9kg
    Nachdem Mara Stolterfoht im Vorjahr noch den 2.Platz erkämpfen konnte, ging sie dieses Jahr leider etwas zu verschlafen in ihren ersten Kampf. Nach einer knappen Niederlage war leider nur noch die Trostrunde drin. Durch zwei anschließende Siege war der 3.Platz schon in greifbare Nähe gerückt, aber leider musste Mara sich in ihrer letzten Begegnung, die sie bis kurz vor Kampfende mit 8 Punkten Vorsprung anführte, mit einem Full-Ippon geschlagen geben. So blieb ihr nur der 5.Platz.

  • Jugend B weiblich bis 60kg
    Dieses Jahr musste Christina Chalkias (wegen eines Kilos, das einfach nicht herunter wollte) eine Gewichtsklasse (sonst kämpft sie bis 55kg) höher starten. Zudem war sie durch eine Fußverletzung zwei Wochen vor der German Open beim Training ausgefallen. Insgesamt recht ungünstige Voraussetzungen für dieses Turnier. Am Sonntag selbst musste Christina dann fast 10 Stunden warten, bis ihr Pool als letzter des gesamten Turnieres aufgerufen wurde. Trotz allem ging Chrissie in die Kämpfe mit gewohnter Souveränität und gewann letztendlich alle Kämpfe mit Full-Ippon. Somit konnte sie zum wiederholten Male den ersten Platz bei der German Open belegen.

  • Jugend A männlich bis 57kg
    Sein erstes "großes" Turnier bestritt in diesem Jahr Nils-Thorben Caliebe in Hanau Für Nils-Thorben war es von vornherein angesagtes Ziel Erfahrung zu sammeln. Seinen ersten Kampf verlor es knapp mit 17 zu 15 Punkten, nachdem er gut zwei Minuten im Punktevorsprung lag. In seinem zweiten Kampf traf er auf einen deutlich überlegenen Niederländer. Nach schon 47 Sekunden musste er sich mit Full-Ippon geschlagen geben. Danach war ein Weiterkommen leider nicht mehr möglich.

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