Ju-Jutsu: Von Löwenherzen und Herzenswünschen: Erfolgreiche Ju-Jutsu-DEM
Am Freitag, den 06.Juni, um 10.00 Uhr trafen sich sieben LJC-Aktive nebst Trainern und mitreisenden Zuschauern, um die Fahrt nach Wiesbaden zur diesjährigen Deutschen Meisterschaft anzutreten. Auf dem Weg wurden noch vier Starter anderer Vereine aus Schleswig-Holstein eingesammelt. Mit der üblichen leichten Aufgeregtheit, aber guter Dinge erreichten wir nach störungsfreier Fahrt so pünktlich unser Hotel, daß für diejenigen, die nicht gleich auf die Waage mußten, noch Zeit für ein Kaltgetränk blieb.
Ebenfalls ohne Probleme durchliefen die Starter des ersten Wettkampftages die Wiege- und Anmeldeprozedur, sodaß dem obligatorischen Nach-Wiegen-Vor-Wettkampf-Nudelessen nichts mehr im Wege stand. Gegen 22.00 Uhr trafen wir dann wieder im Hotel ein, wo für die Kämpfer die Nachtruhe eingeläutet wurde und für Trainer und Zuschauer noch Zeit für einen kleinen Plausch im Freien blieb.
Erster Tag
Am Samstag fanden die Deutschen Meisterschaften der U21 und Senioren statt. Pünktlich um 9.00 Uhr wurde die Veranstaltung eröffnet.
U21 m bis 77kg
Den allerersten Kampf der Meisterschaft bestritt Shervin Jafari. Glücklos mußte er sich dem späteren Dritten Fil aus Sinsheim geschlagen geben. Auch seine zweite Chance in der Trostrunde wußte er nicht zu nutzen und schied vorzeitig aus dem Turnier aus.
U21 m bis 62kg
Gleich zwei Kämpfer hatte der LJC in dieser stark besetzten Klasse am Start, Nils-Thorben Caliebe und Syrene 'Sy' Senobio-Karwinski. Nils-Thorben gewann seinen ersten Kampf gegen Hartendauer (Kronach) souverän und traf in der nächsten Runde auf U21-Europameister Crichton (Hanau). Dieser wurde später Deutscher Meister und schickte auf dem Weg dorthin auch Nils-Thorben in die Trostrunde.
Einen unglücklichen Auftakt hatte der zweite LJC-Starter. Gleich für seine erste Aktion gegen den Fünften der U21-EM, Andreas Knebl aus Burgkirchen, einen Fußstoß, erhielt Sy eine umstrittene Strafe, fand keine taktische Linie und unterlag knapp nach Punkten.
Dadurch trafen in der Trostrunde Nils-Thorben und Sy aufeinander. Das vereinsinterne Duell konnte dann Sy für sich entscheiden und traf dann nach einer weiteren siegreichen und technisch furiosen Begegnung gegen Klein (U21-EM-Dritter bis 56kg) erneut auf seinen ersten Gegner Knebl. Obwohl er in diesem Kampf um Platz Drei taktisch besser kämpfte als in dem ersten Aufeinandertreffen, lief ihm der Punktestand allmählich davon, und es blieb ihm am Ende Platz 5.
U21 w bis 62kg
Einen guten Auftakt hatte Tarita Lemsky. Gegen die Lokalmatadorin Fink gewann sie souverän, um dann im nächsten Kampf auf Deigner (Schwäbisch Hall) zu treffen. Besonders taktische Fehler im Bereich der Fausttechniken führten zur Niederlage gegen die spätere Deutsche Meisterin.
Im Kleinen Finale mußte sie sich dann DeBrouwer (Rurberg) äußerst knapp geschlagen geben und sich mit Platz Fünf begnügen.
Sen w über 70kg
Nicht viel zu sagen, ist zum Durchmarsch von Seher Dumanli im Damen-Schwergewicht. Ihre vier Kämpfe gewann sie einschließlich des Finales gegen Ranft (Wuppertal) sämtlich vorzeitig mit technischer Überlegenheit und sicherte sich so verdient ihren fünften Titel als Deutsche Meisterin in Folge.
U21 m bis 94kg
Seinen Auftaktkampf verlor der letzte LJC-Starter, Robert Bünger, zwar gegen den späteren Vizemeister Streib (Sinsheim), konnte aber die Trostrunde ungeschlagen durchlaufen und nach Siegen über Arnhold (Ascherleben) und Grunz (Bernau) verdient einen dritten Platz erkämpfen.
Zweiter Tag
U18 w bis 63kg
Die einzige LJC-Starterin am zweiten Wettkampftag, Melany Mehl, konnte an die Erfolge des Vortages anknüpfen. Ihre erste Gegnerin, Löffler aus Kiefersfelden, wurde von ihr deutlich bezwungen. Nachdem auch die Wiesbadenerin Butakov Melany unterlag, traf sie im Finale auf die amtierende Welt- und Europameisterin Kasischke aus Hamburg. Unbeeindruckt von der bisherigen Erfolgsbilanz ihrer Gegnerin bewies sie, daß ein Löwenherz in ihr steckt, und holte trotz zweier Niederschläge Punkt um Punkt. Zwar gelang es Kasischke Melany in der letzten Sekunde zu Boden zu bringen, aber der Versuch, eine Haltetechnik anzusetzen, um dadurch den Kampf durch Full-Ippon noch für sich zu entscheiden, kam zu spät. Melany wurde nach Punkten verdient Deutsche Meisterin.
Fazit
Mit zwei Titeln und einem dritten Platz konnten die Wettkämpfer des LJC sich Rang Fünf im Medaillenspiegel der Vereine (bei 126 teilnehmenden Vereinen) erstreiten - eine beachtliche Leistung.
Nach der Siegerehrung gingen wir noch kurz in ein chinesisches Restaurant, um uns für die Rückfahrt zu stärken. Nachdem wir bezahlt hatten, brachte ein Kellner für jeden einen Glückskeks an den Tisch. Einer unserer Wettkämpfer starrte auf den noch verpackten Keks und äußerte seinen Herzenwunsch: "Ich möchte, daß auf meinem Zettel steht: 'Und nächstes Jahr gewinnst Du."
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