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Karate: Ein Lehrgang vom Feinsten

Am Wochenende 16./17. Mai 2009 hatten einige Mitglieder unserer Karatesektion die Möglichkeit an einem ganz besonderen Karatelehrgang in Berlin teilzunehmen. Dem DKV bzw. dem Shin-Gi-Tai Kai e.V. unter Leitung von Carlos Molina als Ausrichter war es gelungen mit Meister Kenei Mabuni (10. Dan) und Meister Hidetoshi Nakahashi (9. Dan) zwei Koryphäen des Shito Ryu Karate als Lehrer zu gewinnen.

Mabuni Kenei ist der Sohn des Begründers der Stilrichtung Shito Ryu Mabuni Kenwa. Mit 90 Jahren erfreut er sich bester Gesundheit und gibt regelmäßig Karateseminare im Ausland. Assistiert von Nakahashi Sensei, der seit Jahren auf Korsika lebt, brachte uns Meister Mabuni Grundlagen des Karate nahe. Wir übten Abwehr- und Angriffstechniken aus dem Bereich Kihon, z.B. Kote Uke gegen verschiedene Schlagangriffe. Ein Schwerpunkt des Seminars lag diesmal auf Bunkai, d.h. der Anwendung der Kata. In Partnerübungen lernten wir, die Angriffsenergie des Gegners auszunutzen und umzuleiten. Eine Idee, die mir aus dem Aikido vertraut ist. Meister Mabuni erklärte zudem, dass viele Verteidigungstechniken bereits als Gegenangriff zu verstehen sind. Immer wieder forderte er uns auf, achtsam miteinander umzugehen, damit sich niemand verletzt. Auch hatte er die vielen Kinder unter den Teilnehmern im Blick und achtete stets darauf, dass sie nicht zu kurz kamen.

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Seine Erläuterungen zu Praxis und Theorie des Karate waren einfach und gleichzeitig gehaltvoll. Wenn er zu uns über Karate sprach, schien er von Innen zu strahlen. Er machte auf mich einen ganz besonderen Eindruck. Nach dem Training am Samstag stellte Meister Mabuni in einer Lesung sein vor kurzem ins Deutsche übersetzte Buch: "Leere Hand" vor, in dem er die Grundlagen des traditionellen Karate darlegt und auch dessen spirituell-philosophischen Gehalt hervorhebt. Wir hatten im Anschluss an die Lesung die Möglichkeit dem Meister Fragen zu stellen und erfuhren so eine Menge aus seinem aufs Engste mit dem Karate verknüpften Leben.

Für mich war die ungebrochene Vitalität des Meisters ebenso beeindruckend wie sein technisches Können. Er zeigt beispielhaft, das Karate nicht nur ein Weg der Selbstverteidigung ist, sondern die Gesundheit erhält und unendlich viel Freude macht.

Nach vielen schönen Stunden des Trainings und einem gelungenen Rahmenprogramm fuhren die zahlreichen Gäste hoch zufrieden in ihre jeweiligen Heimatländer und Städte zurück.

Frauke Drewitz

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