Aikido: Eltern-Kind-Aikido am 31.10.2010 oder "46 Mann und ein Befehl" oder "So voll war das Dojo noch nie"
Am 31.10.2010 fand das erste Eltern-Kind-Aikido in der Geschichte des Lübecker Judo Clubs statt. Initiiert wurde es vom Jugend- und Kindertrainer Thomas Clausen (1. Dan).
Sinn der Veranstaltung war es, daß die Eltern der kleinen Aikidokas von eben jenen gezeigt bekommen, was wie beim Training der sehr schönen Kampfkunst durchgeführt wird.
Aber nicht nur gezeigt! Um kurz vor zwei am Sonntag fanden sich insgesamt 46 Eltern und Kinder im Dojo in der Falkenstraße ein, zogen sich um, um unter den Augen des O Sensei Morihei Ueshiba zu trainieren.
Es begann mit einem Aufwärmtraining der Methode "Thomas Clausen", eine satte halbe Stunde wurde geschwitzt, Motto "Bauch, Beine, Po, machen alle Frauen froh". Wie froh das Aufwärmtraining die Frauen, Kinder und Männer machte, vermag ich nicht zu sagen. Es war ein Schnaufen, ein gequältes Lachen und Stöhnen und Pusten zu vernehmen; wenn das Ausdruck von Freude war, dann stimmte das Motto, "aber ich weiß nicht so recht"!
Mit Unterstützung des zweiten anwesenden Meisters, Bernd Voß (2. Dan), ging es daran, den Eltern den Sabaki beizubringen, genaugenommen, den Tai-Sabaki (Gruß an Bernd). Obwohl es sich grundsätzlich nicht um eine zu schwierige Bewegung handelt, konnte man die Anlaufschwierigkeiten bei den meisten Eltern vernehmen. Am Ende der Übung war der Tai-Sabaki jedoch bei allen zu erkennen.
0Schwieriger war es bei der Rückwärtsrolle, der ushiro ukemi. Diese Rolle ist schwierig und blieb auch im Erfolg der Eltern hinter den Erwartungen" so problematisch kann es doch nicht sein" zurück. Es ist noch kein Meister vom Himmel gefallen - ganz offensichtlich -. Endlich ging es an die Techniken, die man im Leben auch gebrauchen kann; es waren Angriffe mit schnellen wirksamen Techniken abzuwehren und es ging ein begeistertes Aufatmen durch das Dojo. Endlich konnte man was "Richtiges" lernen. Hier konnte ich viele verblüffte und freudige Gesichter erkennen, im Hinblick dessen, was es im Aikido alles zu lernen gibt. Zuerst trainierten die Kinder mit den Eltern, dann die Kinder untereinander und die Eltern untereinander.
Nach anderthalb Stunden Training war dann endlich Pause. Die alten und vielleicht auch neuen Aikidokas konnten sich an von Eltern und Meistern gespendetem Kaffee, Kuchen und weiteren Leckereien gütlich tun, bevor es zum Endspurt ging.
Nach einer Golfball-Augen-Hand-Koordinationsübung ging es zur letzten Technik, dem Befreien aus einer Umklammerung von hinten. Um kurz vor halb fünf wurde Aufstellung zum Abgrüßen genommen. Es gab Applaus für die Meister Thomas Clausen und Bernd Voß und ein Gruppenfoto vor "Opa", wie O Sensei Morihei Ueshiba liebe- und respektvoll von uns genannt wird.
Es war schön, die Kleinsten der Sparte stolz und glücklich gesehen zu haben, den Eltern etwas beigebracht zu haben, gerade weil es sonst - ganz klar - andersherum geschieht.
Ich bin mir sehr sicher, daß sich weitaus die meisten Eltern nach dieser Trainingseinheit wohlfühlen, bei Thomas Clausen ihr Kind in Training und zeitweiser Obhut zu haben. Einem Meister, bei dem man die Liebe zu den Kindern spürt, der ihnen Respekt entgegen bringt, aber auch Respekt und Disziplin abverlangt, den Kleinen ein, meiner Meinung nach, hervorragendes Aikido beibringt, kann man vertrauen.
Auch unserem Meister Bernd Voß bringe ich Dank entgegen. Sowohl bei den Erwachsenen als auch bei den Kindern zeigte und zeigt er Geduld und ansteckende Freude am Aikido.
Es ist schön, bei einem solchen Duo trainieren zu dürfen. Vielleicht haben die beiden es geschafft, einige Eltern zum Training zu animieren. Es würden beide, Kinder und Eltern, davon profitieren.
Markus Kremin
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