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Aikido: Gürtelprüfung am 21.11.2010 oder: Willkommen im wirklichen Leben!

Am 21.11.2010 fanden in der Aikido-Sparte des Vereins Gürtelprüfungen statt.

Zwölf Kinder traten an, die erste Aikido-Prüfung ihres Lebens abzulegen, um somit den ersehnten Gelbgurt tragen zu dürfen und zu müssen. Dieser Gurt ist ein wichtiger in der sportlichen Karriere des Kindes. Das erste Mal beim darauffolgenden Training ist man nicht mehr der "blutige" Anfänger, sondern man hat schon "sichtbar" etwas erreicht.

Auch drei höher graduierte Aikidoka traten zur Prüfung an. Es standen zwei Prüfungen zum Blaugurt und eine zum Orangegurt an.

Um 10:00 Uhr ging es, nachdem einige Formalitäten geklärt werden mußten, los. Die Gelbgurtprüfungen der Kinder wurden von Bernd Voß abgenommen und die Orange- bzw. Blaugurtprüfungen von Carsten Foth.

Anspannung im Vorhinein war bei allen Prüflingen zu bemerken, wobei ich mir bei den anwesenden Eltern nicht sicher bin, ob diese nicht doch nervöser waren als die Kinder.

Zwölf Kinder plus einige extra zu diesem Termin angereiste Uke (hier ein besonderer Dank an die vielgefragte Tabea) saßen auf der Matte, um nach Aufforderung durch den Prüfer ihre Techniken zu zeigen.

Der äußerst faire Prüfer Bernd Voß, prüfte wohlwollend angstnehmend, nicht ohne auf kleine Fehler bei der Ausführung bestimmter Techniken hinzuweisen und den Kindern somit die Gelegenheit zu geben, dieselbe Technik nochmal besser zu zeigen. Man erkannte dadurch, daß er seine Aufgabe mit Ehre und Respekt den Prüflingen gegenüber unter Berücksichtigung ihres Alters wahrnahm.

Auch bei den Höhergraduierten wurde fair, doch freilich strenger geprüft. Hier wurden von Carsten Foth andere Maßstäbe angesetzt als bei einer Kinder-Gelbgurtprüfung, es ging ja auch um höhere Weihen. Diese Maßstäbe, deren Erfüllung und ggf. Nichterfüllung wurden verbalisiert, um den Prüflingen genau das Feedback zu geben, das benötigt wird, um sich und seine Leistung selbstkritisch betrachten und an der einen oder anderen Technik zukünftig feilen zu können. Das Auftreten des Prüfers war auch hier respektvoll gegenüber den Prüflingen.

Während der anschließenden Auswertung der Ergebnisse konnten sich die Prüflinge und deren Zuschauer an gespendetem Kaffee, Brötchen und Kuchen bedienen, um danach die mit Spannung erwarteten Ergebnisse zu erfahren.

Die "älteren" Teilnehmer haben schon die eine oder andere Prüfung im Leben ablegen müssen, sie wissen wie es läuft, worauf man sich einstellen muß.

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Die Kleinsten jedoch, deren Prüfung zum 5. Kyu vermutlich die erste Prüfung im Leben war, haben an Erfahrung mitnehmen können, wie es sich anfühlt, geprüft zu werden. Es müssen Formalitäten vor der Prüfung erfüllt werden (Paß (unterschrieben) rechtzeitig abgeben, Prüfungsgebühr rechtzeitig entrichten), das Auftreten im Dojo, vor dem Prüfer, vor seinem Uke muß erlernt werden, usw.

Die Spannung und Nervosität zu erfahren, wenn man auf der Matte steht, die Befürchtung, Scheitern zu können zu hegen, ist Leben pur, daher hilfreich, früh im Leben diese Erfahrungen machen zu dürfen. Jeder lernt dabei, daß eine Prüfung nur halb so schlimm ist, man sich nur halb soviel Sorgen um ein Scheitern machen muß, wenn man sich konzentriert vorbereitet und zeitnah alle Formalitäten zur Prüfungszulassung erledigt hat.

Auch erfahren die Jüngsten, daß man sich (natürlich mit Hilfe der Eltern) kümmern muß, daß nicht alles im Leben hinterhergetragen wird, daß nicht alles eine Bringschuld Dritter ist (obwohl vom Trainer der Kinder schon viel hinterhergetragen wurde), daß mithin Leistung zu zeigen und Verantwortung für sich zu übernehmen ist.

Last but not least: Alle Prüflinge haben bestanden! Hierzu die herzlichsten Glückwünsche!

Ich freue mich schon (auch für meinen Sohn) auf die nächsten Herausforderungen, die "unser" Aikido an uns stellt, denn dieses Hobby ist mehr als Sport...

Markus Kremin

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