Ju-Jutsu: Historischer Großmeisterlehrgang im LJC - Modernes Ju-Jutsu und traditionelles Jiu-Jitsu -
Am 15. Januar gab es für Kampfsportfreunde ein ganz besonderes Ereignis im Lübecker Judo Club. Mit Manfred Feuchthofen, 7.Dan Ju-Jutsu, und Peter Schneider, 8.Dan Jiu-Jitsu, referierten die ranghöchsten Großmeister des Nordens vor über 60 Teilnehmern aus ganz Schleswig-Holstein.
Anlass dieses historischen Lehrgangs war die Fusion des Schleswig-Holsteinischen Ju-Jutsu Verbandes mit der Jiu-Jitsu Union Schleswig-Holstein. Es könnte kaum einen symbolträchtigeren Ort geben. Genau da, wo unter der Falkenstraße die Wakenitz und die Kanaltrave zusammenfließen, vereinten sich traditionelles Jiu-Jitsu und modernes Ju-Jutsu. Beide Referenten verbinden mit diesem Ort jahrzehntelange gemeinsame Erinnerungen - Manfred Feuchthofen als regelmäßiger Trainer im Lübecker Judo Club, Peter Schneider aus Flensburg als häufiger Gast.
Beide Referenten boten einen kurzweiligen Einblick in ihre in Jahrzehnten gesammelten Erfahrungsschätze. Peter Schneider, ehemaliger Vollzugsbeamter, musste im Beruf trotz seiner verhältnismäßig geringen Körpergröße auch mit schwersten Jungs fertig werden. Sein Thema war denn auch besonders für Kleinere bei Größeren gut anzuwenden. Es ging um verhebelte Würfe, also Wurftechniken, bei denen der Angreifer gleichzeitig mit einer Hebeltechnik gesteuert wird. Hierdurch kann in vielen Fällen die zum Wurf notwendige Gleichgewichtsbrechung mit noch weniger Kraftaufwand erfolgen. Nicht ganz alltägliche Techniken gab es auch von Manfred Feuchthofen. Als ehemaliger Ausbilder der Bundespolizei in Lübeck kennt er alles, was es an Griffen zur Sicherung und zum Abtransport von Aggressoren gibt. Hosenbodengriff oder Schweizer Komm-mit-Griff waren zwei der ungewöhnlicheren Methoden, die er zeigte.
Mit diesem historischen Lehrgang feierte der neue Schleswig-Holsteinische Ju-Jutsu Verband (SHJJV) seine Fusion mit der Jiu-Jitsu Union Schleswig-Holstein. Er ist nun nicht nur einer der größten Kampfsportverbände, sondern auch alleiniger Vertreter dieser beiden Stilrichtungen im Landesportbund. Jede Sportart darf nur von einem Fachverband im Landes- und im Deutschen Olympischen Sportbund (DOSB) vertreten werden. Nur Mitglieder dieser Dachorganisationen wiederum dürfen DOSB-Lizenzen für Trainer, Kursleiter für Frauenselbstverteidigung, Gewaltprävention, Selbstbehauptung und dergleichen ausbilden und vergeben. Der SHJJV ist nun der Fachverband für traditionelle Kampfkunst und moderne Selbstverteidigung. Besondere Schwerpunkte der Arbeit sind Gewaltprävention, Selbstverteidigungsangebote und die von Manfred Feuchthofen neu entwickelten kombinierten Gesundheits- und Selbstverteidigungskurse "Prävention im Doppelpack".
Text/Bilder: Jens Dykow
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