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Aikido: Nikolauslehrgang mit Markus Hansen

Traditionen werden gepflegt. Über 70 Gäste aller Altersklassen aus dem gesamten Bundesgebiet fanden sich am 1. und 2. Dezember 2012 in Lübeck zum traditionellen Nikolauslehrgang ein. Taktisches Werfen und Fallen war angesagt, die Gruppe musste aber nicht geteilt werden. Unter der bewährten Leitung von Markus Hansen (4. Dan) wurde an zwei Tagen Zentrumsarbeit und Verbindungen derselben erkundet und vor Allem erlebt.

Es begann schon bei den Aufwärmübungen mit mehreren Partnern, wo einander möglichst effizient hin und her geschwungen bzw. ausgewichen wurde. Es ging weniger um die einzelnen Techniken, sondern um die Verbindung der Zentren von Nage und Uke nach und während geschicktem Ausweichens. Das wurde dann plastisch technisch-mathematisch unter Zuhilfenahme von Bahngleisen, Weichen und Parallelverschiebung (Sumi-Otoshi) auch für Techniker, Mathematiker und Nautiker verständlich erklärt.

Die Wichtigkeit und das Wie des Führens über das Zentrum wurde mit Jo, Tanto und ohne Waffen in der "richtigen" Distanz und dem richtigen Gefühl für das Verhalten und die Bewegungen des Ukes vertieft (z.B. Kokyo-Nage). Bei allem sollte die Gleichgewichtsbrechung keinesfalls vergessen werden; besonders, wenn einem unwillkürliche Bewegungen durch das Sitzen im Zaho genommen sind. Bei meinem Partner und mir (beide mit ausgeprägtem Hara) führte das zu interessanten Effekten und (besonders bei mir) zu einigen Verrenkungen. Der erste Tag endete dann mit Kokyo-Ho im Zaho (Ryote-Tori) zur zumindest körperlichen Entspannung.

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Die geistige Entspannung folgte spätestens beim gemeinsamen weihnachtlichen Beisammensein mit Braten und vegetarischem und auch Getränk. Auswärtige Gäste nutzten die günstige Lage des Dojos für einen Besuch der lübschen Weihnachtsmarktkultur.

Der zweite Tag wurde nach einer mehr oder weniger langen Nacht voller Elan, aber auf Wunsch mit weniger Rollen gestaltet. Markus ließ es sich aber nicht nehmen, den Kreislauf zu Beginn mit Variationen über Liegestützen auf Trab zu bringen.

Die Zentrumsarbeit vom vorigen Tag wurde wieder in Erinnerung gebracht und mit Kaitenage verkehrt ("Zeigt das bloß nicht bei Prüfungen"), Nikkyo (Handgelenk an die Schulter und folgenden Weg mit dem Zeigefinger: Meine Nase, Deine Nase, Dein Bauch, mein Bauch wirklich gehen) und Fesselspielen auf Knien vertieft. Bonbons, zumindest für mich, waren Variationen des Tenchi-Nage. "Wenn ihr vorbei seid, kratzt euren Mückenstich (am äußeren) Knie." Die abschließende "Entspannung" mit Kokyo-Ho im Zaho, diesmal Gyaku-Hanmi zeigte mir sehr die Notwendigkeit, sich auf das Gegenüber einzulassen und das für die Arbeit mit dem Zentrum nicht die Ausprägung desselben wichtig ist, sondern das Gefühl für den Umgang damit. Meines, wie das des Partners.

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Wiederum gebührt Markus, den Organisatoren und Helferlein ein Dank für einen wirklich gelungenen Lehrgang. Ich freue mich schon auf den nächsten.

Sven Schäfer

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