Über Max Depke
Sportfunktionär der ersten Stunde
Max Depke wurde 1921 in Berlin geboren. Nach dem Abitur und einer Ausbildung zum Großhandelskaufmann wurde er wie viele andere als Soldat einberufen. 1945 nahm er dann sein neues Leben in Lübeck in Angriff. Er begann seine berufliche Karriere als Aushilfskellner, Großhändler für Schuhcreme und -reparaturzubehör, um dann schließlich seine eigene Firma zu gründen.
Bereits im Herbst 1954 übernahm er die Position des 1. Vorsitzenden. 15 Jahre lang bis 1969 und von 1979 bis 1990 leitete Max Depke die Geschicke des Vereins. Viel hatte sich in dieser Zeit ereignet, von anfangs 65 Mitgliedern entwickelte sich unser Verein zeitweise zum größten Verein für Budo-Disziplinen in Deutschland. Das bei weitem herausragende Ereignis und die größte Leistung für unseren Verein war 1983 die Schaffung einer eigenen Vereinsanlage, wie wir sie seit nunmehr 20 Jahren in der Falkenstraße 39 kennen. Max Depke war der Motor und Initiator der Baumaßnahme. Unermüdlich mit großem Zeitaufwand und viel persönlichem Engagement realisierte er maßgeblich unser eigenes Dojo.
Bereits 1954 wurde Max Depke in den Vorstand des Judo-Verbandes Schleswig-Holstein als Jugendwart und 1956 als 1. Vorsitzender gewählt. Diese Funktion hatte er bis 1989, also 34 Jahre, ausgeübt. Von 1960 bis 1970 war Max Depke auch Präsident des Deutschen Judo-Bundes.
Doch auch über das Judo hinaus engagierte sich Max Depke für den Sport. 1963 bis 1973 war er Mitglied des Nationalen Olympischen Komitees von Deutschland (NOK) und nahm als Mannschaftsführer mit der deutschen Mannschaft an den Olympischen Spielen 1964 in Tokio teil. Von 1969 bis 1973 gehörte Max Depke dem Präsidium des NOK an. In diese Zeit fielen die Olympischen Spiele 1972 in München, die er mit vorbereitete. Natürlich war die Zusammenarbeit in diesen Jahren mit den Sportfreunden Daume, Beitz, Neckermann, Weyer und vielen anderen mehr als erlebnisreich. Seit 1977 ist Max Depke Mitglied des Ältestenrates des Nationalen Olympischen Komitees auf Lebenszeit. Von 1967 bis 1987 war Max Depke darüber hinaus auch Vorsitzender des Turn- und Sportbundes der Hansestadt Lübeck, dem Kreissportverband.
Auch in der politischen Arbeit war Max Depke aktiv, von 1970 bis 1974 gehörte er dem Stadtparlament der Hansestadt Lübeck an und war vor, während und nach dieser Zeit Mitglied in wichtigen Ausschüssen der Stadt.
Durch viele Ehrungen wurde sein Wirken gewürdigt. Es würde den Rahmen sprengen, an dieser Stelle alle Ehrungen aufzuzählen. 1974 verlieh ihm der Senat der Hansestadt Lübeck die Senatsplakette. 1981 wurde ihm vom damaligen Ministerpräsidenten Dr. Gerhard Stoltenberg die Sportplakette des Landes Schleswig-Holstein verliehen. Dies ist übrigens die höchste Sportauszeichnung in Schleswig-Holstein. 1979 wurde sein Engagement im humanitären und sozialen Bereich, als Vorsitzender anderer wohltätiger Vereine und Gesellschaften durch die Verleihung des Bundesverdienstkreuzes am Bande gewürdigt. Im April 1988 erhielt er für sein fortlaufendes Engagement für die Jugend und für die Schwachen in unserer Gesellschaft aus der Hand des damaligen Bundespräsidenten Dr. Richard von Weizäcker das Bundesverdienstkreuz der 1. Klasse. Neben diesen Würdigungen nehmen sich die sportlichen Ehrungen eher bescheiden aus, Ehrenpräsident des Deutschen Judo-Bundes, Ehrenvorsitzender des Judo-Verbandes Schleswig-Holstein und Ehrenvorsitzender des Lübecker Judo-Club's sowie Ehrenmitglied des Landessportverbandes Schleswig-Holstein.
Max Depke gehört zu den wenigen Großen im Sport, die etwas bewegten, immer neue Wege beschritten und damit nachhaltig das Sportgeschehen in ganz Deutschland positiv beeinflußten. Dafür müssen wir unseren tiefen Dank auszusprechen.
(aus der Chronik: 50 Jahre LJC)
Max Depke ist im September 2008 verstorben.